Nachdem ich mehrere Jahre ein kleines Süsswasseraquarium gepflegt habe und gezwungen war, den Standort zu ändern, stellte sich die Frage:

Ein größeres Becken?

Wieder mit Süsswasserfischen?

Oder mal ganz was anderes, nämlich ein Riffaquarium!

Lange haderte ich mit mir, diesen Schritt zu unternehmen. Zum einen ist der finanzielle Aufwand nicht unerheblich. Es erfordert sicherlich mehr Pflege, insofern auch zeitlichen Aufwand.

Im Internet und in diversen Büchern zu diesem Thema informierte ich mich und bekam somit einen Einblick in die Materie. Stundenlanges Suchen nervte zwischenzeitlich meine Familie. Dank unserer Flatrate schlug es sich wenigstens nicht am Geldbeutel nieder.

Nach drei Monate des Studierens erwarb ich bei ebay eine gebrauchte HQI-Leuchte, und somit war der Startschuss für das neue Aquarium abgegeben. Stück für Stück kam wieder ein Technikteil hinzu, das Becken bestellte ich bei einem Aquaristikhändler in der Nähe, ebenso die Steine, das Filterbecken und den Abschäumer.

Im Vorfeld oblag es uns, den entsprechenden Unterbau zu konstruieren. Da mein Freund sehr viel technische Begabung hat, bauten wir aus Ytong-Steinen und zwei Multiplex-Platten einen Unterschrank, den wir mit Holz verkleideten. Eine Querstrebe aus Edelstahl lieferte über der Tür den ausreichenden Schutz vor möglichem Durchhängen des Glases. Für die Unmengen an Elektrosteckern wurde ein "Stromkasten" mit eingebauten Steckdosen angebracht.

Am 25. Juli 2002 war es dann soweit, das Becken wurde gebracht, aufgestellt und angeschlossen. Am nächsten Tag wurde die ogligatorische Dichteprüfung vorgenommen, d.h. Leitungswasser ins Becken, prüfen ob kein Wasser aus den Nähten oder Verschraubungen austritt, Wasser wieder ablassen.

Im Keller hatte ich bereits 2 Wochen zuvor 600 Liter Osmosewasser mit Meersalz angesetzt. Das ist sicherlich so nicht üblich. Aber ich wollte meinen Steinaufbau in ein trockenes Aquarium einbringen, und lebende Steine in frisches Salzwasser einzusetzen ist tötlich. Dass der Aufbau des Riffs im trockenen Zustand stattfand war im Nachhinein optimal. Auf Grund der Tiefe von 95 cm auf der einen Seite wäre es schlicht unmöglich gewesen, die Steine in ein Wasser gefüllter Aquarium zu legen. Oder ich hätte mir einen Taucheranzug zugelegt. So bin ich einfach ins Becken gestiegen und habe die Steine an Ort und Stelle plaziert, was ohne Wasser um einiges leichter fällt.

Das Auffüllen des Beckens mit dem angesetzten Meerwasser war ein leichtes, und anschließend wurde die Technik in Betrieb gesetzt. Alles lief super. Nun hieß es nur noch warten. Nach einigen Tagen zeigten sich die ersten Kieselalgen, und anschließend kamen die Fadenalgen, wie üblich. Aus den lebenden Steinen wuchsen kleine Krusten- und Scheibenanemonen und Röhrenwürmer. Ein paar Krabben, die sich wohl in den Steinen versteckt hatten, waren unsere Mobile Reserve. Leider nur schwer zu beobachten, da sie ausschließlich Nachts herauskamen. Ein Borstenwurm von über 40 cm Länge macht uns etwas Kopfzerbrechen. In einer nächtlichen Fangaktion wurde er aus dem Aquarium verbannt.

Nach vier Wochen kam der erste Anti-Algenbesatz hinzu: drei Turboschnecken, die sich gleich mit Freude an die Arbeit machten. Nun hieß es wieder warten, bis sich die Wasserwerte besserten.

 

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